♦
Szeneregeln
Die Szene hat sich im Lauf der Zeit einige Szeneregeln vorgegeben, an
die sich jeder Sprüher hält. Erstaunlich ist, dass
sogar die Szene-Anfänger bereits mit den Werten und Normen des
Graffiti vertraut sind. Die Münchner Szene unterwirft sich den
ungeschriebenen Regeln der Gleichgesinnten. Zum Teil drohen drakonische
Strafen beim Nichteinhalten. Das führt sogar bis zu
Körperverletzungsdelikten, wenn sich einer über die
Regeln hinwegsetzen will.
Der Sprayername
- Das illegale Tag
Jeder Sprayer denkt sich ein Logo (auch Tag genannt) aus, das er in
unzähligen Versuchen entwirft und auf Papier bringt. Mit der
Zeit feilt er an der Technik bis er mit dem Stil zufrieden ist. In
gleichen Ausführungen bringt der Writer nun die Tags an die
Wände. Durch das unzählige Verteilen des Logos
gewinnt er so innerhalb der Szene Ruhm und Anerkennung (getting fame).
Jeder weiß, wer sich hinter dem Kürzel verbirgt. Um
seine Vergangenheit zu verschleiern, wechselt der Sprüher im
Laufe seiner Karriere öfter sein Tag.
- Das Gruppen-Tag
Mit dem Bekannt werden innerhalb der Szene schließt sich der
Writer Sprühergruppen an oder gründet selbst welche
(sog. Crews). In der Geborgenheit der Gruppe werden die
nächsten zum Teil größer werdenden
Graffitis an die Wände gebracht. Damit steigen auch die von
ihnen verursachten Schadenssummen.
- Das legale Tag
Der Sprüher verfügt im Laufe seiner Sprayer-Karriere
zudem nur über ein legales Tag, mit dem er sämtliche
Auftragarbeiten unterschreibt. Dieses Tag wird in der Szene geachtet
und nicht kopiert.
Die Szene
Die Szene ist eine in sich sehr verschwiegene Gemeinschaft von
Gleichgesinnten. Niemand macht Angaben über Szene-Mitglieder
oder verrät diese. So stößt jeder
Außenstehende auf eine Mauer des Schweigens. Es ist sehr
schwer an einzelne Mitglieder heran zu treten und diese aus der
Illegalität zu lösen.
Weitere Regeln
- Legale Bilder werden nicht gecrosst also
übersprüht
- In der Szene wird nur der bekannt, der durch
außergewöhnliche Bilder oder durch
Quantität auffällt
- Tags werden nicht kopiert
© 12.06.2006
» erstellt von der GSM-Redaktion