♦   Ursprung

Die ersten Graffiti-Tags, so wie wir sie heute kennen, tauchten Anfang der 70er Jahre in New York auf. Einer der ersten und bekanntesten Writer war wohl ein Jugendlicher, der eine Mischung aus seinem Spitznamen und seiner Wohnstraße ("TAKI 183") an die Wände schrieb. Durch seine Botengänge hatte der damals Jugendliche die Möglichkeit sein Logo (auch Tag genannt) im gesamten Stadtgebiet zu verteilen.
Anfang der 80er Jahre konnte man die ersten Schriftzüge in einigen Münchner Stadtteilen an Mauern entdecken.
Der erste Sprayer, der in München durch seine Bilder auffiel, war "RAYx". Seine comicartigen Figuren entdeckte man an den ungewöhnlichsten Stellen und sie transportierten immer eine Botschaft, die zum Nachdenken anregen sollte.
1983 strahlte das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) erstmals den Dokumentar-Spielfilm "Wild Style" aus. Mit Laienstatisten, die in der damaligen New Yorker Graffiti-Szene namhafte Größen waren, behandelt der Film inhaltlich die Themen "Graffiti" und "Hip Hop".
Ein Jahr später erschien das erste Graffiti-Buch "Subway Art" - in der Szene auch "Writer-Bibel" genannt. Neben vielen Fotos enthält es auch Informationen zur in New York ansässigen Szene und Erklärungen zu gebräuchlichen Sprayerbegriffen.
An einem Wochenende im März 1985 bemalten sieben Graffiti-Sprüher den ersten Whole-Car Deutschlands. Die Writer brachten ihre Schriftzüge über eine Länge von 56 Metern auf den sog. Geltendorfer Zug, der die Titelseiten der Münchner Printmedien schmückte. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist der Bevölkerung das neue Phänomen bewusst vor Augen geführt worden.
In den nächsten Jahren kamen immer mehr Bücher, Magazine, Videos und DVD auf den Markt.
Mittlerweile ist das einst als kurzlebig titulierte Phänomen "Graffiti" ein fester Bestandteil in der heutigen Jugendszene.
Es findet jedoch nicht nur Bewunderer sondern auch einige Gegner, wenn die Sprayer zum Leidwesen vieler Immobilienverwalter und Besitzer ihre Bilder ohne Einwilligung des Eigentümers an die Wand schreiben. So entstanden in den letzten Jahren mehrere Millionen Euro Sachschaden durch illegale Graffiti im Raum München.


  © 12.06.2006 » erstellt von der GSM-Redaktion