♦   Gefahren bei der Lagerung und dem Umgang mit Spraydosen


  ♦   Was ist drin?

Spraydosen (Druckgaspackungen) unterliegen den Technische Regeln Druckgase TRG 300 Besondere Anforderungen an Druckgasbehälter, Druckgaspackungen.
Neben dem eigentlichen Produkt, z. B. Farben oder Lacke, enthalten diese Dosen auch sog. Treibmittel. Jede dieser Komponenten kann leicht- bis hochentzündlich sein.
Treibmittel dienen dazu, das Produkt aus der unter Druck gesetzten Dose hervor zu bringen, ohne eigentlich für den Benutzer offensichtlich in Erscheinung zu treten. Aber gerade hier liegt die besondere Gefahrenquelle, die, für den Benutzer verborgen, von den Spraydosen ausgeht.
Nach dem Verschwinden der unbrennbaren Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) werden wieder vermehrt brennbare Flüssiggase, wie z. B. ein Gemisch aus Propan und Butan, als Treibmittel eingesetzt. Solche Gemische sind je nach Gewichtsanteilen 1,5 bis 2 mal schwerer als Luft.


  ♦   Welches Gefahrenpotenzial geht davon aus?

Aus Sicht der Feuerwehr kann folgendes dazu gesagt werden: Wird die ordnungsgemäße Lagerung eingehalten, also Lagermengen und Lagerort entsprechen den Bestimmungen (Belüftung, nichtbrennbare Baustoffe, Mengenbegrenzung in Abstimmung mit der Lagerfläche, usw.), so kann das Risiko auf eine Minimum reduziert werden.
Es ist verboten, Spraydosen in Durchgängen, Durchfahrten, Treppenräumen, Dachböden oder Gebäude- und Stockwerksfluren zu lagern.
Werden diese Bestimmungen ignoriert, so sind im Brandfall Bewohner und Einsatzkräfte extrem gefährdet.
Eine Spraydose wird an ihrem Lagerplatz undicht. Es entweicht der Inhalt, der wie o.a. hochentzündlich ist, und verteilt sich in der näheren Umgebung. In Verbindung mit dem Luftsauerstoff entsteht eine hochexplosive Atmosphäre. Es genügt die geringste Zündquelle, eine Zigarettenkippe, der Funken im Lichtschalter oder eine andere Wärmequelle. Das Luft-/Gasgemisch entzündet sich und eine Verpuffung findet statt, in deren Verlauf es zu einem sog. Folgebrand kommt.


  ♦   Was passiert im Brandfall?

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Durch die bei einem Brand entstehende Hitze erwärmen sich die daneben gelagerten Spraydosen ebenfalls. Flüssigkeiten und Gase dehnen sich unter Wärmeeinwirkung aus. Schon nach kurzer Zeit werden die Dosen dem Druck nicht mehr standhalten, zerbersten und dafür sorgen, dass eine regelrechte Kettenreaktion stattfinden wird. Es kommt zu einer gewaltigen Verpuffung und somit zu einer nicht vorhersehbaren und gefährlichen Brandausbreitung.
Mit dem Zerbersten einer einzigen Spraydose wird eine gewaltige Wucht und Energie frei, die brennbaren Treibmittel verbrennen explosionsartig. Wer in seinem Keller 20, 50, 100 Spraydosen lagert vervielfacht dieses Gefahrenpotiental. Kommt es dann zu einem Brand sind die Hausbewohner und die Einsatzkräfte in Lebensgefahr. Man sollte sich deshalb die Frage stellen, welch gewaltiges Gefahrenpotenzial schlummert da in Kellern, Garagen und Wohnungen.

  ♦   Schutzmaßahmen bei der Benutzung von Spraydosen/Druckgaspackungen

Folgende Punkte sollten auf jeden Fall beachtet werden.


  © 12.06.2006 » erstellt von der Berufsfeuerwehr München