Ein erhebliches Risiko besteht im Bereich von Schienenfahrzeugen.
Die Münchner U-Bahn wird mit einer Fahrspannung von 750 V
betrieben. Beim Betreten der Gleisanlage ist es nicht
auszuschließen, dass ein Sprayer mit der Stromschiene im
Tunnelbereich in Berührung kommt.
Dabei kann es zu einem tödlichen Stromstoß
kommen.
Die Betriebsspannung der Bundesbahn, mit der auch die S-Bahn versorgt
wird, beträgt 15.000 Volt. Bei diesen hohen Spannungen besteht
die Gefahr des Spannungsüberschlags. Das heißt, es
muss gar nicht zur unmittelbaren Berührung eines
spannungsführenden Teiles kommen. Bereits bei einer
Ann&auuml;herung von ca. 1,5 m an eines der
spannungsführenden Teile kann es zu diesem
gefährlichen Spannungsüberschlag kommen.
Hier besteht absolute Lebensgefahr.
Die Bestandteile in Graffiti-Sprays sind verschiedene Lösemittel wie aromatische Kohlenwasserstoffe (Xylol, Butylacetat, Ethylacetat), aliphatische Ketone (z.B. Aceton), Acrylharze und Treibgase (Propan, Butan). Die Mischungen sind hochentzündlich. Akute Vergiftungen sind möglich vor allem durch unsachgemäße Anwendung der Sprays.
THERAPIE
Vergiftete Personen an die frische Luft bringen, kontaminierte Kleidung
entfernen, die betroffenen Körperstellen mit Wasser
spülen.
Bei Augenkontakt die Augen 10-15 Minuten mit Wasser spülen.
Bei Bewusstlosigkeit Lagerung in stabiler Seitenlage und für
den Transport in die Klinik sorgen.
Sicherheitsratschläge (S-Sätze) nach Gefahrstoffverordnung beachten.
Vor der Anwendung Sicherheitsdatenblatt des
Produktes durchlesen und persönliche Schutzausrüstung
beachten.
Allgemeine Schutz- und Hygienemaßnahmen:
Bei Unfällen Informationszentrum für
Vergiftungsfälle anrufen (z.B. Giftnotruf
München, Tel. 089 / 19 240)
© 12.06.2006 » erstellt von der Berufsfeuerwehr München und der Toxikologie des Krankenhaus Rechts der Isar München