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Gefahren im Gleisbereich
Verkennt nie die Gefahren, die im Gleisbereich auf Sprayer lauern. Die
Gefahrenquellen der Bahnanlagen werden häufig
unterschätzt. Sie stellen ein lebensgefährliches
Risiko dar, vor allem für die, die keine Erfahrungen mit den
besonderen Gefahrenpunkten besitzen.
Der Gleisbereich ist mit dem Straßenverkehr nicht zu
vergleichen. Hier herrschen ganz andere Gesetze:
- Der Zug kann nicht ausweichen! Selbst wenn der
Lokführer Euch rechtzeitig erkennen kann, ist es fast
unmöglich den Zug rechtzeitig zum Stehen zu bringen. Ein Zug
der 100 km/h fährt hat einen bis zu 1000 Meter (!) langen
Bremsweg. Und für eine durch Euch verursachte Schnellbremsung,
bei der es zu Personen- oder Sachschäden kommen kann,
könnt Ihr haftbar gemacht werden.
- Herannahende Züge werden fast immer zu
spät erkannt. Die Geschwindigkeit eines Zuges wird in der
Regel erheblich unterschätzt. Durch starken Wind oder Schnee
auf den Gleisen wird das ohnehin leise Geräusch eines
fahrenden Zuges auch weiter abgedämpft und es ist schneller zu
spät als man glaubt...
- Auf zwei- oder mehrgleisigen Strecken fahren Züge
nicht unbedingt immer auf der rechten Seite wie im
Straßenverkehr. Man nennt das Gleiswechselbetrieb. Und durch
unübersichtliche Weichenführung ist der genaue
Fahrweg eines Zuges nie absehbar. Hier kam es selbst bei Eisenbahnern
mit jahrzehntelanger Erfahrung schon zu tödlichen
Irrtümern!
- Schienen und Eisenbahnschwellen sind häufig sehr
rutschig und können so zu überaus
gefährlichen Stolperfallen werden. Überlegt selbst,
was passieren kann, wenn Ihr dort ausrutscht, mit dem Kopf gegen die
Schiene knallt und das Bewusstsein verliert!
- Auch wenn Ihr Euch nicht direkt auf den Schienen aber in
unmittelbarer Nähe aufhaltet: ein vorbeifahrender Zug
entwickelt eine enorme, kaum vorstellbare Sogwirkung, die Euch unter
den Zug reißen kann! Dies gilt ganz besonders in Tunneln.
- Weichen, die sich umstellen, können Eure Beine
einklemmen oder zerquetschen. Eine Flucht vor dem nächsten
heranfahrenden Zug wird unmöglich.
- Die Oberleitung der Bahn steht unter einer Spannung von
15.000 Volt! Im Vergleich dazu beträgt die Spannung einer
normalen Steckdose lediglich 220 Volt... Kommt Ihr in eine
Nähe von weniger als 1,5 Meter an die Leitung kann der Strom
überspringen. Auch wenn Ihr Gegenstände
berührt, die Kontakt zur Oberleitung haben, kann der Strom auf
Euch übergeleitet werden. All dies endet in aller Regel
tödlich!
- Abgestellte Züge oder Waggons können sich
bei Rangierbetrieb im Bruchteil einer Sekunde unerwartet in Bewegung
setzen. Beim Herumklettern oder auch dem Hindurchkriechen habt Ihr so
gut wie keine Möglichkeit mehr zu reagieren. Die Gefahr
herunterzustürzen, in Kontakt mit der Oberleitung zu kommen,
eingeklemmt oder gar überrollt zu werden ist sehr, sehr hoch.
- Darüber hinaus lauern aber auch noch
unzählige andere Gefahren im Gleisbereich. Gerade nachts sind
Bahnanlagen (für Euch unbekanntes Terrain) nur sehr schlecht
bis gar nicht beleuchtet. Ihr seht gar nicht in welch
gefährliche Fallen Ihr da tappen könnt: lose Steine,
Schlingpflanzen und andere Stolperfallen lauern überall.
Unterschätzt das nicht! Schon so mancher nächtliche
Ausflug ins Yard wurde zum Klettertrip ins Jenseits.
Merke: Wer der Bahn hier zu nahe kommt verpasst schnell den
Zug in die eigene Zukunft!
Aufgrund der extremen Gefahren ist das Betreten von Bahnanlagen
für Unbefugte verboten und ist im Einzelfall strafbar oder
stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Also nochmal: Bedenkt bitte, dass es in der Vergangenheit schon
häufig zu tödlichen Unfällen gekommen ist,
deren Opfer Graffiti-Sprayer waren.
© 12.06.2006
» erstellt von der Koordinierungsgruppe
Graffiti München