Für Eltern ist es wichtig, die Gepflogenheiten des Kindes und
der dazugehörenden Szene zu kennen. Nur eine richtige
Vorbereitung ist Voraussetzung für ein einfühlsames
Gespräch mit dem Kind. Einen Teil umfassen die Szenebegriffe.
Nur wer sich szenetypisch ausdrücken kann (und auch den Sinn
der Worte versteht) kann in den Augen der Jugendlichen "mitreden".
Nachfolgend sind einige Begriffe der aufgelistet, erklärt und
bebildert. Diese Aufstellung erhebt jedoch nicht den Anspruch auf
Vollständigkeit.
Buch des Sprayers, das eine Sammlung der besten Arbeiten enthält. Es dokumentiert den Werdegang und hat neben den Entwürfen auch Fotos seiner gefertigten Werke, sowie bei der Ausführung entstandene Kamikazefotos (Bilder, die ihn während des Sprühens zeigen) zum Inhalt. Neben den eigenen Schriftzügen enthält das Buch auch Widmungen anderer Sprüher, mit denen der Inhaber verkehrt.
Beseitigen (Reinigen) von Graffiti-Bildern auf Zügen.
Das illegale Beschreiben, Besprühen oder Verkratzen von Flächen mit entsprechenden Werkzeugen. Es zählt Quantität statt Qualität. Hier werden vor allem Tags und Throw ups gesprüht.
Spraydose.
Sprühdosenaufsatz mit unterschiedlich großen
Austrittslöchern für breite oder schmale
Sprühnebel.
Zug oder Schienenfahrzeug.
Teile von Graffiti-Bildern, die Menschen, Tiere, Comicfiguren, usw. darstellen. Zur Auflockerung eines Graffitis können Character auch als Ersatz von Buchstaben dienen.
Zusammenschluss (Gruppe) von mehreren Sprühern, in der Szene auch Cru oder Kru geschrieben.
Teilweises Übersprühen eines Bildes (dadurch wird ein Bild eines Sprayers entwertet).
Widmung, Respektsbezeugung an andere Sprayer, Angehörige oder Bekannte (erkennbar an for, 4, IV, to, too, 2, II oder dem sogenannten Peace Zeichen).
Bekanntheit, Ruhm und Anerkennung / bekannt werden.
Hauptmotiv und vorrangiges Ziel der meisten Künstler. Je mehr
Schriftzüge, desto schneller wird der Sprayer bekannt. Hier
zählt mittlerweile in erster Linie die Quantität,
nicht die Qualität.
Bekannt werden durch
Farbiges Ausfüllen von Flächen innerhalb eines Buchstabens. Es folgt in der Regel nach der ersten Umrisslinie (First Outline).
Legal, zum einmaligen oder wiederholten Besprühen freigegebene Plätze (von der Stadt/Kommune), die von Sprayern zum Malen besucht werden.
Schmuckelemente eines Pieces (z. B. Lichtreflexe, kleine Sternchen, usw.).
Foto des Writers beim Sprühen oder vor seinem Graffiti bzw. Videoaufnahme während der Tatbegehung.
Sprayer mit großem Bekanntheitsgrad. Steht an der Spitze der Szenen-Hierarchie. Anführer einer Crew. Früher wurde dies durch eine Krone zum Tag ausgedrückt.
Hinweise zu äußeren Umständen, die beim Malen hinderlich waren (zu kalt, Dose leer usw.) oder persönliche Mitteilungen an andere Sprayer. Eine Message ist häufig neben einem Piece zu lesen.
Umrisslinie des Graffiti, das einen Schriftzug meistens deutlicher
hervorheben oder betonen bzw. abgrenzen soll.
Einkratzen der Graffitis in die Oberfläche von Gegenständen, vornehmlich Glasscheiben.
Stilrichtungen, Stil.
Auch als Begriff für ein komplettes Graffiti-Bild verwandt.
Sprühanfänger oder schlechter Sprayer (Beschimpfung).
Zug oder Schienenfahrzeug.
Graffiti-Sprüher oder Graffiti-Schmierer.
Bezeichnung für die Depots der New Yorker Untergrund Bahn. Auch größere deutsche Zug- und S-Bahn-Depots, sowie Abstellgleise werden von den Writern als Yards bezeichnet. In der Regel werden Züge im Yard bemalt.
© 12.06.2006 » erstellt von der GSM-Redaktion