♦   Allgemeines

Für Eltern ist es wichtig, die Gepflogenheiten des Kindes und der dazugehörenden Szene zu kennen. Nur eine richtige Vorbereitung ist Voraussetzung für ein einfühlsames Gespräch mit dem Kind. Einen Teil umfassen die Szenebegriffe. Nur wer sich szenetypisch ausdrücken kann (und auch den Sinn der Worte versteht) kann in den Augen der Jugendlichen "mitreden".
Nachfolgend sind einige Begriffe der aufgelistet, erklärt und bebildert. Diese Aufstellung erhebt jedoch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.


  ♦   Black Book

Buch des Sprayers, das eine Sammlung der besten Arbeiten enthält. Es dokumentiert den Werdegang und hat neben den Entwürfen auch Fotos seiner gefertigten Werke, sowie bei der Ausführung entstandene Kamikazefotos (Bilder, die ihn während des Sprühens zeigen) zum Inhalt. Neben den eigenen Schriftzügen enthält das Buch auch Widmungen anderer Sprüher, mit denen der Inhaber verkehrt.


  ♦   Buffen / Buffing

Beseitigen (Reinigen) von Graffiti-Bildern auf Zügen.


  ♦   Bomben

Das illegale Beschreiben, Besprühen oder Verkratzen von Flächen mit entsprechenden Werkzeugen. Es zählt Quantität statt Qualität. Hier werden vor allem Tags und Throw ups gesprüht.


  ♦   Can, Dose, Kanne

Spraydose.


  ♦   Cap

Sprühdosenaufsatz mit unterschiedlich großen Austrittslöchern für breite oder schmale Sprühnebel.


  ♦   Car

Zug oder Schienenfahrzeug.


  ♦   Character

Teile von Graffiti-Bildern, die Menschen, Tiere, Comicfiguren, usw. darstellen. Zur Auflockerung eines Graffitis können Character auch als Ersatz von Buchstaben dienen.


  ♦   Crew

Zusammenschluss (Gruppe) von mehreren Sprühern, in der Szene auch Cru oder Kru geschrieben.


  ♦   Crossen

Teilweises Übersprühen eines Bildes (dadurch wird ein Bild eines Sprayers entwertet).


  ♦   Dedication

Widmung, Respektsbezeugung an andere Sprayer, Angehörige oder Bekannte (erkennbar an for, 4, IV, to, too, 2, II oder dem sogenannten Peace Zeichen).


  ♦   Fame / Getting up / Getting fame

Bekanntheit, Ruhm und Anerkennung / bekannt werden.
Hauptmotiv und vorrangiges Ziel der meisten Künstler. Je mehr Schriftzüge, desto schneller wird der Sprayer bekannt. Hier zählt mittlerweile in erster Linie die Quantität, nicht die Qualität.
Bekannt werden durch


  ♦   Fill in

Farbiges Ausfüllen von Flächen innerhalb eines Buchstabens. Es folgt in der Regel nach der ersten Umrisslinie (First Outline).


  ♦   Hall of Fame

Legal, zum einmaligen oder wiederholten Besprühen freigegebene Plätze (von der Stadt/Kommune), die von Sprayern zum Malen besucht werden.


  ♦   Highlights

Schmuckelemente eines Pieces (z. B. Lichtreflexe, kleine Sternchen, usw.).


  ♦   Kamikazeaufnahme / Liveact

Foto des Writers beim Sprühen oder vor seinem Graffiti bzw. Videoaufnahme während der Tatbegehung.


  ♦   King

Sprayer mit großem Bekanntheitsgrad. Steht an der Spitze der Szenen-Hierarchie. Anführer einer Crew. Früher wurde dies durch eine Krone zum Tag ausgedrückt.


  ♦   Message

Hinweise zu äußeren Umständen, die beim Malen hinderlich waren (zu kalt, Dose leer usw.) oder persönliche Mitteilungen an andere Sprayer. Eine Message ist häufig neben einem Piece zu lesen.


  ♦   Outline

Umrisslinie des Graffiti, das einen Schriftzug meistens deutlicher hervorheben oder betonen bzw. abgrenzen soll.


  ♦   Scratchen

Einkratzen der Graffitis in die Oberfläche von Gegenständen, vornehmlich Glasscheiben.


  ♦   Style

Stilrichtungen, Stil.
Auch als Begriff für ein komplettes Graffiti-Bild verwandt.


  ♦   Toy

Sprühanfänger oder schlechter Sprayer (Beschimpfung).


  ♦   Train

Zug oder Schienenfahrzeug.


  ♦   Writer

Graffiti-Sprüher oder Graffiti-Schmierer.


  ♦   Yard

Bezeichnung für die Depots der New Yorker Untergrund Bahn. Auch größere deutsche Zug- und S-Bahn-Depots, sowie Abstellgleise werden von den Writern als Yards bezeichnet. In der Regel werden Züge im Yard bemalt.


  © 12.06.2006 » erstellt von der GSM-Redaktion